Von antiken Faustkämpfern über Max Schmeling und Muhammad Ali bis hin zu Joseph Beuys: Mit erhobener Faust und muskulösem Körper sind Boxer seit der Neuzeit Prototypen des Heldentums. Künstlerinnen und Künstler waren vom Boxkampf und den Körpern der Boxer seit jeher fasziniert. Im berühmten englischen Landschaftsgarten von Stourhead wurden sie sogar zum Vorbild einer Herkulesskulptur. Der legendäre Boxweltmeister Max Schmeling wurde von dem Maler George Grosz gleich mehrfach porträtiert und schließlich 1936 von dem Bildhauer Josef Thorak als Urbild des antiken Faustkämpfers in der nationalsozialistischen Inszenierung des Berliner Olympiastadions verewigt. Joseph Beuys, 2021 wäre er hundert geworden, bestritt hingegen auf der documenta 5 (1972) selbst einen Boxkampf für die direkte Demokratie. Der britisch-ghanaische Künstler Godfried Donkor wiederum stellt die Boxheroen in die Tradition christlicher Heiligenbilder.
Die Berliner Kunsthistorikerin Dr. Karin Rase, Expertin für Kunst und Sport, und Dr. Christina May, Kuratorin der Ausstellung, betrachten diese vielfältigen gesellschaftspolitischen Bedeutungsebenen des Boxens. Das Publikum ist am Samstag 9. Oktober um 17.00 Uhr in das Schleswig-Holstein-Haus eingeladen, die künstlerische Faszination des Boxkampfes zu entdecken und über Körperbilder, heroische Gesten und Kämpfe als Performance mitzudiskutieren.
Bitte beachten Sie die aktuellen Corona-Maßnahmen. Der Eintritt zum Vortrag ist frei. Die Ausstellung „Die Kunst des Boxens“ kostet 7, ermäßigt 5 Euro und ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Vorschau:
Am 14.10. richtet sich ein Box-Workshop an interessierte Frauen. Dieser finden ab 16 Uhr statt. Die Workshop-Reihe wird gefördert von der Aktion Mensch.
Veranstaltungsort und Anmeldung mit Kontaktdaten unter:Kulturforum Schleswig-Holstein-Haus, Puschkinstr. 12, 19055 Schwerin
Telefon: 0385 55 55 27 (dienstags bis sonntags 11.00 bis 18.00 Uhr)
E-Mail: Schleswig-Holstein-Haus@schwerin.de