Am Sonntag, den 2. Mai 2021, jährt sich der Todestag von Marianne Grunthal zum 76. Mal. Die Landeshauptstadt wird daran mit einem Blumengebinde erinnern, das der stellvertretende Oberbürgermeister Andreas Ruhl und Stadtpräsident Sebastian Ehlers um 11.00 Uhr am Gedenkstein neben dem Bahnhofsgebäude auf dem Grunthalplatz niederlegen werden. Am 2. Mai vor 76 Jahren fand die Lehrerin Marianne Grunthal im Alter von 49 Jahren auf dem Bahnhofsvorplatz einen gewaltsamen Tod. Sie wurde in Zehdenick bei Berlin geboren und ist dort aufgewachsen. Am 27. April 1945 hatte sie sich mit ihrer Freundin nach Bombenangriffen auf Berlin einem Flüchtlingstreck in Richtung Mecklenburg angeschlossen. In Zippendorf wurde sie mit den anderen Flüchtlingen von der Nachricht überrascht, Hitler sei tot. „Gott sei Dank, dann gibt es Frieden!“ – ihre Reaktion auf die Todesnachricht wurde ihr zum Verhängnis.
Marianne Grunthal wurde verhaftet und zusammengeschlagen, von der NS-Kreisleitung verurteilt und auf einem Lastwagen in die Stadt transportiert. SS-Männer wollten sie auf dem Bahnhofsvorplatz an einem Leitungsmast der Straßenbahn mit einem Strick aufhängen. Doch der Strick riss. Erst mit einer Drahtschlinge gelang die grausige Tat.
Ebenfalls am 2. Mai wird Oberbürgermeister Rico Badenschier im Rahmen des Sachsenhausen-Gedenklaufs am Denkmal „Die Mutter“ in Raben Steinfeld ein Blumengebinde niederlegen. Er erinnert damit an den Todesmarsch aus dem KZ Sachsenhausen, der in den letzten Kriegstagen vor den Toren Schwerins ein Ende fand. Der Sachsenhausen-Gedenklauf findet bereits seit 1965 statt, auch in diesem Jahr wieder in besonderer Form: Die Schweriner Laufgemeinde ist aufgerufen, am Wochenende vom 30. April bis 2. Mai individuell im Gedenken an die Opfer des Todesmarsches eine Strecke eigener Wahl zu laufen oder zu walken und das Ergebnis (Streckenlänge und Zeit) an info@fuenf-seen-lauf.de zu melden sowie auf facebook zu posten.