Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier hat vor dem am Freitag beginnenden MV-Gipfel eine realistische Einschätzung der Corona-Lage mit einer korrekten Inzidenz für Mecklenburg-Vorpommern von Gesundheitsminister Harry Glawe eingefordert. „Wenn sich die meisten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie an den Inzidenzzahlen orientieren, dann müssen diese Zahlen auch stimmen“, sagte Badenschier. Das Landesgesundheitsamt habe die gravierenden Abweichungen, die offenbar aus den Meldeverzögerungen vor allem eines Landkreises resultieren, in den eigenen Inzidenzberechnungen nicht berücksichtigt. Von dort wird weiterhin eine im MV-Durchschnitt deutlich zu niedrige Inzidenz herausgegeben. „Dafür habe ich kein Verständnis. Die Diskussion über abweichende Inzidenzen aufgrund von Meldeverzögerungen werden bereits seit einer Woche öffentlich geführt. Wenn man die in den Lageberichten des LAGuS veröffentlichten Fallzahlen auch der letzten Woche zu Grunde legt, ergibt sich für MV am Mittwoch (7. April) insgesamt ein Inzidenzwert von 104,7. Demgegenüber weist der gestrige Lagebericht einen Wert von 88,6 aus.“ Badenschier forderte Gesundheitsminister Harry Glawe auf, im Vorfeld des MV-Gipfels eine realistische Lageeinschätzung abzugeben. „Es geht hier auch um die Glaubwürdigkeit unserer Corona-Maßnahmen: Denn nur auf Basis realistischer Zahlen können wir verantwortungsbewusst und für die Bevölkerung nachvollziehbar mit der Landesregierung über die Bewältigung der dritten Infektionswelle beraten“, sagte Badenschier.