Bei dem Namen „Gelber Zentner“ erahnt man schon einen Kürbis. Aber welches Gemüse verbirgt sich hinter den Bezeichnungen „Berliner Aal“, „Roter Heinz“ oder „Ostfriesische Palm“?
Die Antwort darauf gibt eine neue Sonderausstellung im Freilichtmuseum Schwerin-Mueß, die ab Samstag, den 11. September im Kunstkaten zu sehen sein wird. „Verbotenes Gemüse“ ist der Titel der Präsentation, die im Rahmen einer breiten Initiative zur Erhaltung historischer Gemüsesorten zusammengestellt wurde. Was steckt nun aber hinter dem Verbot im Zusammenhang mit Gemüse, und warum fallen einem heutzutage nur wenige Gemüsesorten ein? Auch dazu finden sich interessante Fakten in der Ausstellung. Wer beispielsweise eine Bohnensorte als Familienerbstück immer wieder in seinem Garten anbaut, hat ganz sicher über Generationen hinweg seine Freude daran. Verkaufen darf er die gute alte Bohne als Saatgut allerdings nicht ohne weiteres. Über die Zulassung von Saatgut für den gewerblichen Vertrieb in der Landwirtschaft und im Gartenbau entscheidet das Bundessortenamt, eine Art „Saatgut-TÜV“, basierend auf verschiedenen Rechtsgrundlagen. Mit der Zeit sind tatsächlich zahlreiche Gemüsesorten in Vergessenheit geraten und das Angebot an Gemüsesorten hat sich sehr verändert.
Die Ausstellung thematisiert die bedeutende Rolle von Saatgut als Grundlage für unsere Ernährung, den Verlust der Sorten- und Geschmacksvielfalt, gewährt aber auch Einblicke in die Geschichte unseres Saatgutgesetzes und bietet zahlreiche spannende Sortenportraits.
Im Dorfschullehrergarten des Freilichtmuseums werden einige der beschriebenen, historischen Sorten angebaut, u.a. die Zuckererbse „Früher Heinrich“, die Kartoffel „Linda“, der Salat „Forellenschluß“, der Zuckermais „Golden Bantam“, das „Teltower Rübchen“, die Rote Melde „Rubinrot“ und die Stangenbohne „Monstranz“.
Des Weiteren wird es eine Tauschkiste mit eigenem Mueßer Saatgut geben. Ein Quiz lädt kleine und große Besucher zum Entdecken der Ausstellung ein.