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Kultur & Natur

Leitthema Kultur & Natur

 © Admill Kuyler

„Eine intakte Natur, viel Kultur, kurze Wege, Lebensqualität – das sind Schwerins Stärken, die unbedingt bewahrt werden müssen.“

Die Landeshauptstadt Schwerin besticht durch eine einmalige Verbindung von Kultur und Natur. Eine beeindruckende Baukultur zeigt sich im Stadtbild mit der historischen Stadtanlage um den Pfaffenteich, dem Staatstheater, den Museen, dem Dom und als Höhepunkt dem Schloss im Schweriner See mit angrenzendem Schlosspark. Das kulturelle Leben ist geprägt durch eine große Vielfalt. Dazu gehören die weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Aufführungen des Mecklenburgischen Staatstheaters und der Staatskapelle sowie die Ausstellungen der Museen ebenso wie die Vielzahl von Kultur- und Kunstvereinen, Künstlern, Kunsthandwerkern und Musikschulen. Schwerin ist die Kulturstadt des Nordens.

Gleichzeitig ist die Stadt eingebettet in eine einzigartige Seenlandschaft, die an der Peripherie durch ausgedehnte Wälder, Moore, Äcker und Wiesen ergänzt wird. Die Gewässer erstrecken sich mit abwechslungsreichen und teilweise naturnahen Uferzonen bis in das historische Zentrum hinein. Hier verbinden sich in Schwerin Natur und Kultur in einer ganz besonderen Weise. Diese Qualitäten sind ein Standortvorteil der Stadt, der in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden soll.

Zentrale Themen der kommenden Jahre:

  • Schutz des Grundwassers in ausreichender Menge und Qualität für die Trinkwasserversorgung
  • Verbesserung der Gewässerqualität
  • Schaffung durchgehender, öffentlich zugänglicher Grünverbindungen entlang der Seenufer
  • Schutz und Entwicklung der einzigartigen Naturausstattung und der biologischen Vielfalt im Stadtgebiet
  • Weltkulturerbestatus für das Residenzensemble Schwerin
  • Anknüpfung an Nachhaltigkeitsziele der UN

Leitziele

Breite und Vielfalt der Kultur für alle erhalten und fördern

Kultur leistet einen wesentlichen Beitrag zur Lebensqualität der Einwohnenden Schwerins. In diesem Sinne erachtet die Landeshauptstadt die Vielfalt der kulturellen und künstlerischen Leistungen, sowie die Angebote der kommunalen Einrichtungen und die Leistungen der freien Kulturszene als Investition in eine lebenswerte Stadt und als ihren herausragenden Reichtum, den es zu erhalten und zu fördern gilt. Dabei geht es um die Bewahrung des kulturellen Erbes ebenso wie um die Förderung der zeitgenössischen Kunst, um die Förderung künstlerischer Spitzenleistungen wie um die Entwicklung der Breitenkultur und der tradierten sowie populären Ausdrucksweisen. Zur Breite und Vielfalt der Schweriner Kulturlandschaft gehören auch der kulturelle Reichtum der Eingewanderten und ein reger interkultureller Dialog.
Veranstaltungen, Ausstellungen und Kunstwerke im öffentlichen Raum, die die Individualität und Alleinstellung Schwerins betonen, schaffen Identität und Bindung der Einwohnenden an ihre Stadt. Darüber hinaus bilden sie ein attraktives Schlüsselfeld in der touristischen Ausstrahlung Schwerins. In der Kulturpolitik gewährleistet die Stadt stets Freiheit, Offenheit und Vielfalt der kulturellen und künstlerischen Aktivitäten.

Kultur als Standortfaktor für Wirtschaft und Tourismus entwickeln

Ein vielfältiges und anspruchsvolles Kulturangebot ist ein bedeutsamer Standortfaktor für Wirtschaft und Touris-mus. Es fördert die Ansiedlungsbereitschaft von Unternehmen, macht Umzugswillige auf Schwerin aufmerksam, schafft Identität und trägt so zu einer festeren Bindung der Einwohnenden an ihre Stadt bei.
Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Veranstaltungen mit Ereignischarakter und einer beständigen kulturellen Infrastruktur hoher Qualität, die gleichzeitig die Individualität der Stadt zum Ausdruck bringen, ist dabei für den touristischen Stellenwert von hoher Bedeutung.

Kulturelle Bildung ohne Schranken gewährleisten

Kulturelle Bildung ist Voraussetzung für einen chancengleichen Zugang zu Kunst und Kultur, für die Erlangung
individueller Kompetenz, für Persönlichkeitsentwicklung, Wertevermittlung und Lebensfreude. Globalisierung, interkulturelle Begegnungen, demografischer Wandel sowie die dynamische Entwicklung und Verfügbarkeit digitaler Medien schaffen gesellschaftliche Veränderungen, die auch in neuen kulturellen Bildungsangeboten und in der Ausstattung der Einrichtungen ihre Entsprechung finden müssen. Auf dieser Grundlage entwickeln die kulturellen und künstlerischen Bildungseinrichtungen, die Bibliotheken und Archive ihre Angebote fort. Ziel der
Stadt ist es, Menschen mit unterschiedlichen sozialen Voraussetzungen sowie körperlichen oder geistig-intellektuellen Beeinträchtigungen durch entsprechende Rahmenbedingungen (z.B. einfache Sprache) die Teilhabe
an kultureller und künstlerischer Bildung zu ermöglichen.
Dabei sollen sich die Angebote nach dem Prinzip des lebenslangen Lernens an alle Alters- und Interessengruppen
richten.

Die Stadt am Wasser entwickeln

Die zahlreichen großen Seen im Stadtgebiet und die enge Verzahnung des Siedlungsbereichs mit diesen
Gewässern verleihen dem Stadtbild eine einmalige, unverwechselbare Qualität. Hier begegnen sich (Bau-)Kultur und Natur besonders intensiv. Beispiele dafür sind die neuen Wohngebiete in der Werdervorstadt
am Schweriner See (»Waisengärten«) und am Ziegelinnensee im Bereich des ehemaligen Hafengeländes.
(»Schritte ans Wasser«). Gleichzeitig wurden ufernahe Grünflächen bzw. eine Uferpromenade angelegt. Dieser
Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Insbesondere fehlt in verschiedenen Bereichen noch die Einbindung
der Grünanlagen in das übergeordnete Rad- und Wanderwegenetz. In den kommenden Jahren soll durch den Weiterbau der Wegeverbindungen innerhalb von Grünzügen entlang der Seenufer ein öffentlicher Zugang zu den Gewässern, wo das mit dem Naturschutz vereinbar ist, geschaffen und gleichzeitig die ökologische Funktion der Uferzonen verbessert werden.

Die einzigartige Naturausstattung der Schweriner Seenlandschaft schützen und entwickeln

Das Schweriner Stadtgebiet weist in vielen Bereichen natur- bzw. landschaftsraumtypische Lebensgemeinschaften mit zum Teil seltenen Pflanzen- und Tierarten auf. Ziel ist der Schutz dieser biologischen Vielfalt. Dazu gehören Erhalt und Pflege dieser Bereiche sowie die Entwicklung neuer Lebensräume. Dabei handelt es sich in erster Linie um Gewässer und deren Ufer,Wälder, Feuchtgebiete, nährstoffarme Trockenstandorte und Brachen. Ein spezieller Schutz besteht in den Gebieten
des europäischen Netzwerkes »Natura 2000« (Schweriner Innensee, Ziegelaußensee, Neumühler See) sowie
in einigen Stadtteilen durch Wasserschutzgebiete, die dem Schutz des Grundwassers dienen. Ziel ist auch,
die Wasserqualität einiger Seen in den kommenden Jahren weiter zu verbessern und so einen guten ökologischen Zustand gemäß Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union zu erreichen. Gleichzeitig
haben die Freiräume im Stadtgebiet besondere Qualitäten für das Landschaftserleben. Ziel ist hier, die Eigenart dieser Räume mit ihren prägenden Naturraumstrukturen und Landschaftselementen vor
Beeinträchtigungen und Überformungen zu schützen.
Darüber hinaus soll die Erlebbarkeit durch eine Verbesserung der Zugänglichkeit erhöht und Informationen darüber einer breiten Öffentlichkeit z. B. über die Einrichtung bzw. Weiterentwicklung von speziellen Naturerfahrungsräumen vermittelt werden.

Leitprojekte

  • Weltkulturerbestatus für das Residenzensemble Schwerin
  • Entwicklung des Freilichtmuseums Mueß auf Grundlage der Revitalisierungsstudie
  • Einrichtung eines Stadtgeschichtsmuseums in der Innenstadt
  • Umsetzung des Managementplans für das EU-Vogelschutzgebiet »Schweriner Innensee und Ziegelaußensee«
  • Erhöhung der biologischen Vielfalt von Arten und Lebensräumen im Stadtgebiet, u. a. durch
    • Renaturierung von Niedermoorflächen (z.B. Siebendörfer Moor)
    • Schutzprogramme für ausgewählte stadttypische Arten (z. B. Fledermäuse, Mehlschwalben)
    • Schutz, Sanierung und Neuanlage von Röhrichten, Hecken und Kleingewässern
    • Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit (Faltblätter, Ausstellungen, Internet, Führungen, Naturschutzstation Zippendorf)
    • entsprechende grünordnerische Festsetzungen in Bebauungsplänen (z.B. Untersagung von Schottergärten)
  •  Umstellung der landwirtschaftlichen Produktion im Stadtgebiet auf eine ökologische Landbewirtschaftung
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Landeshauptstadt Schwerin -
Fachgruppe Stadtentwicklung

Frau Ute Franke
Technische Sachbearbeiterin
Raum: 4.062

Am Packhof 2-6
19053 Schwerin